Wieder Zuhause.

Wir sind wieder Zuhause. Die Fahrt von Middelfart nach Hamburg ging schneller als gedacht. Trotz Staus.

 

Ein ewiges Phänomen: Da sind wir 28 Tage in sieben Ländern unterwegs gewesen, fahren über die Grenze des letzten - und ersten - Landes und geraten direkt in einen Stau. Ohne irgendeinen Grund. Einfach so. Wir haben die Tempolimits von 110 km/h (Lettland, Estland, Schweden), 120 km/h (Finnland) bzw. 130 km/h (Litauen, Dänemark) jedenfalls sehr genossen.

 

Es folgt ein relativ langes Resümee. Wer ans Ende scrollt, bekommt die Zusammenfassung - die Reise in Zahlen.

 

Ein Resümee über die Reise zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Wir waren auf den Tag 28 Tage - 4 Wochen - unterwegs. Würde für Merle nicht die Krippe am Montag beginnen, hätten wir noch mehr Zeit gehabt. Und das war rückblickend tatsächlich sehr schade - dass wir nicht mehr Zeit hatten. Zu oft wären wir gern länger an einem Ort geblieben, hätten uns noch gern die nächste Stadt angesehen oder eine kleine Wanderung durch den Nationalpark gemacht. Aber wir hatten permanent die Zeit im Nacken. Hätten wir nicht die Fähre von Kiel nach Klaipeda und dann später nochmal von Vaasa nach Umea genommen, hätten wir es vermutlich nicht geschafft. Sechs Wochen wären entspannter gewesen - zwei Monate definitiv nicht zu viel.

 

Auch haben wir uns darüber Gedanken gemacht, ob das Alter von Merle so geeignet ist. Zu Beginn der Reise hat sie gerade das Krabbeln für sich entdeckt, rutschte nicht mehr auf dem Bauch über den Boden, sondern wollte schneller ans Ziel kommen. Das war auf dem engen Raum im Bus natürlich etwas schwierig. Und mit so viel Bewegungsdrang dann auch noch täglich an den Autositz gefesselt zu sein... Schwierig. Einfacher wäre es sicherlich gewesen, wenn sie deutlich jünger gewesen wäre - oder schon laufen könnte. Mit einer laufenden Merle hätten wir sicher den ein oder anderen Spaziergang mehr gemacht. Aber nach 2-3 Stunden Autofahrt wollten wir sie ungern auch noch in der Trage durch das nächste Naturreservat schleppen. Aber dafür ist sie nun eine Königin im Sich-Hochziehen, Sich-überall-Entlanghangeln und kennt wahrscheinlich jeden Knopf und jeden Hebel im Bus.

 

Vom Baltikum waren wir sehr positiv überrascht. Litauen haben wir ja leider nicht groß erkundet, Lettland war wundervoll. Mit Kap Kolka, Riga und dem Nationalpark Gauja. Wir hätten große Lust, das Land auch noch weiter östlich zu bereisen. Genauso wie Estland. Wir haben dort leider gar nicht die RMK-Naturcampingplätze angesteuert - das würden wir beim nächsten Mal definitiv ausprobieren. Und auch der Osten Estlands wäre interessant. Wir haben irgendwann einen kleines Ostseekollaps bekommen. Jeder Campingplatz war max. 100m vom Strand entfernt. Auf lange Sicht fühlten wir uns in den Wäldern wohler und sind lieber Wanderwege als die sandige Küste entlang spaziert. Aber Tallinn war grandios! Unbedingt eine Reise wert!!

 

Finnland war ebenfalls toll. Natur pur - wenn auch dichter besiedelt als gedacht. Helsinki war so ganz anders als Tallinn und das Wildcampen im Nationalpark Teijo und am Kanonviken großartig. Das unberührte Finnland findet man wahrscheinlich weiter nördlich - Richtung Lappland. Noch ein weiterer Punkt auf der Bucket List. Schweden war dann ein wenig wie Nach-Hause-Kommen. Schweden kannten wir schon. Und der Kommentar des deutschen Pärchens in Uppsala ("Ganz schön wenig Deutsche hier.") hielten wir erst für Ironie. Im Gegensatz zum Baltikum und Finnland wimmelte es nur so von deutschen Wohnmobilen. In Kalmar haben wir uns aber trotzdem pudelwohl gefühlt - nicht zuletzt, weil wir uns einfach mal spontan einen Tag autofrei gegönnt haben. Das tat gut! Die Campingplätze in Dänemark waren uns dann auch etwas zu ... touristisch. Wir waren es einfach nicht mehr gewöhnt, dass uns ein Stellplatz zugeteilt wurde, Duschmarken zum Duschen benötigt werden und die Abreise bis spätestens 11 Uhr erfolgen muss. Also schnell wieder nach Hamburg und von den schönen Naturcampingplätzen auf Saaremaa und den Nationalparks Lettlands und Finnlands schwärmen.

A Selfie a Day... Naja, fast. Aber immerhin haben wir es auf 21 mehr oder weniger vorzeigbare Langarmbilder geschafft. Merle ist in den vier Wochen definitiv zum Selfieprofi mutiert - und Lennart danke ich für seine Geduld. "Selfieeeee!" Haha.

Die Reise in Zahlen.

Anzahl der bereisten Länder: 7

 

Tage, die wir unterwegs waren: 28

Tage, an denen wir das Auto nicht bewegt haben: 2

Tage, die wir gern zur Verfügung gehabt hätten: 55

 

Ungefähr zurückgelegte Strecke, ohne Fähren (in km): 4200

Strecke, die wir durch Fährverbindungen gespart haben (in km): 2210

Anzahl der Fähren: 6

 

Anzahl entstandener Urlaubsfotos: 1422

Veröffentlichte Blogartikel: 24

Verbrauchtes Datenvolumen (in GB): 20

 

Anzahl der angesteuerten Tankstellen: 6

Durchschnittsverbrauch (in l/100km): 6,6

Ausgaben für Diesel (in Euro): 444,5

 

Ausgaben für Übernachtungen (in Euro): 479,5

Günstigster Campingplatz (in Euro): 10

Teuerster Campingplatz (in Euro): 45

Mindestanzahl an Schweizern auf sämtlichen Campingplätzen: 1

 

Nächte, in denen wir unten geschlafen haben: 2

Mückenstiche pro erwachsener Person: mind. 20

 

Anzahl auf dem Parkplatz vergessener Lieblingssandaletten: 1

Anzahl versehentlich in den Müll geschmissener Schaufeln: 1

Anzahl verloren gegangener Bälle: 1

 

Anzahl neuer Milchzähne: 2


So. Das war also das Kapitel "Ostseetour 2019". Schön, dass das mit dem Blog hier so gut geklappt hat. Wir haben uns unterwegs immer sehr über die Kommentare gefreut. Und ein Blick in Google Analytics verriet, dass wir zeitweise ganz schön international unterwegs waren, was unsere Zielgruppe anging. :) Mal sehen, ob die nächste Tour ähnlich dokumentiert wird. Bis bald im echten Leben!

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Kommentare: 1
  • #1

    Oma Bremen (Samstag, 31 August 2019 08:30)

    Mein Resümee: Die Vorfreude auf den fast täglichen Reisebericht war groß und das Lesen ein Vergnügen. Danke dafür! Über das Thema "verloren gegangene Bälle" müssen wir nochmal reden ;-)